In einem wahren Krimi setzte sich am vergangenen Sonntag der SC 1920 Oberhausen in der Abstiegsrelegation der Bezirksliga 5 Niederrhein gegen den MTV Union Hamborn durch. Die Entscheidung fiel erst im Elfmeterschießen. Damit ist der SC 20 weiter Bezirksligist, Hamborn muss den bitteren Gang in die Kreisliga A antreten.
Die Freude über den geglückten Klassenerhalt war dementsprechend groß auf Seiten der Oberhausener, dessen Präsident Thorsten Möllmann bereits vor dem Rückspiel die Party nach dem Match plante, obwohl seine Mannschaft mit 1:3 im Hinspiel unterlag. "Ich konnte eine Nacht nicht schlafen. Ich habe mich zwar riesig gefreut, aber MTV hat mir in der Situation auch leidgetan. Sie waren sehr fair, haben super gespielt und auch alles gegeben. Am Ende war der Fußballgott auf unserer Seite", blickt Möllmann auf das Entscheidungsspiel zurück.
Der sonst so angriffslustige SC-Präsident zeigt sich versöhnlich und hebt das Auftreten des unterlegenen Gegners heraus: "Ich muss den Hambornern ein Lob aussprechen, weil sie ein gleichwertiger Gegner waren und sich nach dem Spiel so unfassbar fair verhalten haben. Die Zuschauer, die Mannschaft und der Vorstand haben sich super verhalten, was nach so einer Niederlage nicht selbstverständlich ist. Ich weiß nicht, ob wir so fair verloren hätten. Das zeugt von Charakter, wenn man sich nach einem Abstieg so benimmt."
Dass es überhaupt zu einer Relegation um den Abstieg gekommen ist, sorgte schon im Vorfeld für Diskussionen. Denn in der Vorsaison hätte der SC 20 den Klassenerhalt bereits vorher geschafft. Aber aufgrund einer Regeländerung bezüglich Punktgleichheit mussten die Oberhausener trotz des besseren Torverhältnisses und des Sieges im direkten Vergleich in die Entscheidungsspiele.
Normalerweise hätte man das Spiel nach 90 Minuten abpfeifen und ein drittes Spiel auf einem neutralen Platz austragen lassen müssen. Da kann man dann die Verlängerung und das Elfmeterschießen machen. Der Verband sollte bitte für die neue Saison darüber nachdenken. Wir als Vereine machen uns da auch Gedanken. Mein Vorschlag ist, dass sich alle Beteiligten zusammensetzen und nach der fairsten Lösung für alle suchen
Thorsten Möllmann
"Die Entscheidung, die der Verband getroffen hat, dass wir trotz 50 Toren mehr und dem Sieg im direkten Vergleich zwei Entscheidungsspiele machen müssen, ist schon traurig genug. Das gibt es bei keinem anderen Verband", kritisiert Möllmann. Doch eine weitere Sache kann er noch weniger verstehen: "Hamborn hatte das Hinspiel, wir das Rückspiel. Für mich hätte es nach den 90 Minuten, als wir 3:1 führten, keine Verlängerung und kein Elfmeterschießen geben dürfen." Es sei laut Möllmann gegenüber dem MTV Hamborn "unfair", dass die Verlängerung und das Elfmeterschießen auf dem Platz seiner Mannschaft stattgefunden hat.
Sein Vorschlag: "Normalerweise hätte man das Spiel nach 90 Minuten abpfeifen und ein drittes Spiel auf einem neutralen Platz austragen lassen müssen. Da kann man dann die Verlängerung und das Elfmeterschießen machen. Der Verband sollte bitte für die neue Saison darüber nachdenken. Wir als Vereine machen uns da auch Gedanken. Mein Vorschlag ist, dass sich alle Beteiligten zusammensetzen und nach der fairsten Lösung für alle suchen."